Vermenschlichung

 
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Vermenschlichung. Früher sei alles viel besser und hundgerechter gewesen. Der Hund durfte nicht aufs Bett oder aufs Sofa, er bekam sicher keinen Mantel angezogen wenn es im Winter kalt war, wenn er nicht machte was sein Herr von ihm erwartete gab es mal einen Klaps oder eins mit der Leine übergezogen und Leckerlis gab es sowieso nicht. Es sei ja schliesslich ein Hund.

Ich finde auch, wir vermenschlichen unsere Hunde sehr oft, jedoch nicht, weil wir sie z.B. mit Leckerlis erziehen, sondern weil wir ihnen allzuoft menschliche Eigenschaften und Absichten zusprechen.
Wir unterstellen dem Hund hierarchisches Denken, weil er auf dem Sofa liegt oder an der Leine zieht. Wir sagen er sei stur oder er mache etwas aus Absicht um uns zu ärgern, weil er nicht auf unsere Kommandos reagiert und lieber seinen eigenen Weg geht.
Immer liegt das Problem beim Hund, wir als Mensch, wir haben alles richtig gemacht. Richtig? Ich denke nicht.
Ein Hund der an der Leine zieht, hat es nicht besser gelernt und bis jetzt mit dem Ziehen Erfolg gehabt. Ein Hund auf der Couch findet es dort vermutlich am bequemsten. Wenn er nicht auf uns reagiert, haben wir meistens die Kommandos nicht genügend unter steigernder Ablenkung trainiert oder richtig verstärkt und auch forderndes Verhalten wird von uns Menschen leider oft unbewusst bestätigt bis es uns schlussendlich stört.
Der Hund wägt immer ab, welches Verhalten lohnt sich für mich, ist bedürfnisbefriedigend und bringt mich zum Erfolg. Dieses Verhalten wird er häufiger zeigen. Nun müssen wir uns fragen, stört uns das Verhalten oder nicht? Wenn es uns stört, trainiert daran und bringt dem Hund ein erwünschtes Verhalten bei, wenn es uns nicht stört, dann lasst doch den Hund einfach auf der Couch weiterschlafen.

So, genug geschrieben. Was denkt ihr zum Thema Vermenschlichung? Wo fängt die Vermenschlichung für euch an? Was ist sie und was ist sie nicht?

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